Shithole Countries

Vom Donald kam ein zügiges Dementi, ich bin dann mal so frei. Ja, ich habe mich nicht sonderlich ausgiebig mit allen Ländern beschäftigt. Ich habe auch nicht annähernd vergleichbar viel Zeit in den verschiedenen Ländern verbracht und mein “Spanisch” taugt zu nichts. Sprich Gespräche mit Einheimischen waren auch Fehlanzeige. Aber selbst mit wäre mein Eindruck kaum rosiger.

Wenn ich jemanden erzählt habe, woher ich komme, sprich Deutschland, dann gab es öfters Bemerkungen im Hinblick aufs dritte Reich und was denn die Nazis gerade so machen. Prinzipiell freut mich das ja, es zeigt doch, das die Herren und Damen im Geschichtsunterricht aufgepasst haben. Sehr schön!

Ihr kennt mich nicht, steckt mich in eine Schublade und ich bin jetzt auch nicht päpstlicher als der Papst. Nur mit dem Unterschied das ich euch nicht nach der Vergangenheit sondern nach eurem gegenwärtigen Umgang mit der Natur bewerte. Egal in welchem Land ich auch war, der Straßengraben spickte vor Müll. Ob Kuba, México, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica oder Panamá. Abfall so weit das Auge reicht. Werden Touristen erwartet, macht sich jemand an die Arbeit und räumt auf. Aber ohne? Wozu die Mühe…

Andere Ausländer versuchten dann immer für Verständnis zu werben. Es sei die Armut. Viele Menschen leben von der Hand in den Mund, da achtet man nicht auf so etwas. Oder es fehle halt vielerorts an Mülleimern…

Bei mir daheim im Wald gibt es auch keine Mülleimer, deswegen schmeiße ich noch lange nichts in den Wald. Was man mitgebracht hat, nimmt man eben wieder mit nach Hause. In nahezu jedem Land wird in großen Lettern für Patria geworben und es auch gelebt. Und dann geht man so mit seiner Heimat um?

Der Großteil, besonders ab Guatemala und südlicher, lebt im sprichwörtlichen Paradies! Eine Frucht fällt zu Boden und ehe man sich versieht, treiben die Samen aus. So fruchtbar sind die Böden. Noch. Und dann schert man sich einen Scheiß darum. Gerade ihr Vorzeigechristen müsstet doch von der Vertreibung aus dem Paradies gehört haben.

Was glaubt ihr wird der gute Petrus sagen, wenn ihr eines Tages vor seiner Pforte steht und um Einlass bittet? Den Teufel wird er tun und euch hereinlassen. Wer ist denn bitte so bescheuert und holt sich aus freien Stücken Messis ins Haus? Niemand. Und unter der Hand wird da mit Sicherheit nichts gehen. Rom hat die Zugangsvoraussetzungen seit Jahrhunderten reformiert.

Neben dem verächtlichen Umgang mit der Natur stört mich auch die möchtegern Gerissenheit, die manche Verkäufer an den Tag legen. Sie könnten mich normal behandeln und keine Sonderpreise verlangen, aber das würde auch bedeuten, dass sie sich auch um lokale Kundschaft bemühen müssten. Sprich sie müssten sich beweisen, dazulernen, sich verbessern. Aber wozu? Wenn es doch auch viel einfacher geht. Unterm Strich schneiden sie sich ins eigene Fleisch. Bei normaler Behandlung und gutem Essen wäre ich der erste, der die Werbetrommel rührt und wahrscheinlich täglich auf der Matte steht. Aber was verstehe ich schon vom Wirtschaften.

Genauso schlimm sind die Abenteuerausflugsverkäufer am Strand. Denen reicht der Verkauf von ein, zwei Tickets die Woche und sie haben für die nächsten Tage ausgesorgt. Da wäre genug Zeit, um sein Englisch aufzupolieren. Aber wozu? Hat doch bisher immer gereicht.

In eine ähnliche Kerbe schlägt das Fahrverhalten vieler. Am einfachsten ist es im nachfolgenden Video illustriert.

Statt einem roten Auto gibt es unzählige. Und ein jeder meint er holt für sich das Beste heraus. Dass in Wirklichkeit alle zurückgeworfen werden und es nur schleppend voran geht, will keiner wahr haben. Warum auch, ich habe doch profitiert.

Das gleiche Bild passt auch perfekt zum Thema Korruption. Alles schimpft über die korrupte Politik, aber wenn es dem eigenen Vorteil dient, dann ist es nicht mehr so schlimm. Auch eure Politiker repräsentieren nur eure Gesellschaft. Wäret ihr ehrlich, wären sie es wohl auch. Aber ihr seid es schon nicht, also schweigt lieber.